Offener Brief an die Körberstiftung
An die Körberstiftung
Kehrwieder 12
20457 Hamburg.
Sehr geehrte Damen und Herren
mich irritiert und ärgert ein Plakat, das von der Körberstiftung initiiert
wurde:
darauf zu sehen etliche Menschen, die für ihr jeweiliges start-up werben und im Vordergrund eine Frau mit blauem Kopftuch und darunter der hoch dramatische Text, der besagt, dass sie eine Firma gründen möchte,
„ohne, dass dabei meine Werte zugrunde gehen“.
Ich frage mich, was wollen Sie als Stiftung damit ausdrücken?
Etwa Toleranz? Ich fürchte, so naiv ist das gemeint. Nur: um welche Werte geht es denn der Dame? Um die Werte der Scharia? Um Ungleichbehandlung von Frauen und Männern? Um das Recht- das sie zweifellos hat und ihr niemand streitig macht- ihre selbstgewählte Unterdrückung mittels Kopftuch zur Schau zu stellen? Ist Ihnen wirklich nicht klar, dass sie damit für eine Religion werben, die im Kern zutiefst antidemokratisch ist?
Die Menschen, die mein Verein unterstützt, kommen alle aus islamischen Ländern und und haben den Islam aus guten Gründen hinter sich gelassen. Und dann werden sie hier konfrontiert mit der Erkenntnis, dass der freie, demokratische Westen keineswegs so frei und demokratisch ist, wie sie erhofft hatten und weswegen sie hergekommen sind.
Sie sollten, wenn Sie die Gesellschaft besser machen wollen und für Humanität und Frieden einstehen, keine Religion unterstützen, die eben nicht dafür steht, die Gesellschaft besser zu machen und eben nicht dafür steht, für Humanität und Frieden einzustehen.
Islam kommt von „Taslim Aslam“ = „Frieden durch Unterwerfung.“
Frieden durch Unterwerfung ist kein Frieden. Islam ist also nicht etwa mit „Frieden“ zu übersetzen, sondern mit „Unterwerfung“. Muslim /Muslima heißt ja auch der/die Unterworfene. In keinem islamischen Land gibt es Demokratie, dafür aber Folter, Todesstrafen und kein Recht auf Meinungs- und Redefreiheit. Was für großartige Werte!
Vor Jahren waren die Buchautorin Rana Ahmad und ich bei Ihnen eingeladen, um über den Unterschied von religiöser Diktatur und Demokratie zu diskutieren. Und jetzt veröffentlichen Sie so ein Plakat? Ich habe den Eindruck, Sie lassen sich gerade von geschickten Islamvertretern an der Nase herumführen und merken es nicht einmal. Ich hoffe, diese Plakate verschwinden ganz schnell wieder und Sie sind künftig kritischer und vorsichtiger in dem, was Sie tun!
Mit freundlichen säkularen Grüßen
Angelika Wedekind.
Vorsitzende der Säkularen Flüchtlingshilfe Hamburg
Am Fr., 19. Jan. 2024 kam von der Körberstiftung die Antwort.
Sehr geehrte Frau Wedekind,
vielen Dank für Ihr Schreiben, auf das ich gerne reagiere.
Als Körber-Stiftung erfüllen wir den Auftrag unseres Stifters „an der Gestaltung unserer Zukunft mitzuwirken“ – das geschieht im Rahmen operativer Projekte, in die wir sehr unterschiedliche Zielgruppen einbinden.
Mit dem Körber Start-Hub möchten wir jungen Menschen bis 30 einen Raum geben, „vom Reden ins Handeln“ zu kommen. Durch unsere Angebote und Programme möchten wir junge Menschen ermutigen und begleiten, eigene Lösungsansätze als Antwort auf gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln und diese auch praktisch umzusetzen – das ist unsere Überzeugung. In den Körber Start-Hub laden wir alle jungen Menschen ein, die diese Überzeugung teilen. Auf unseren Plakaten sind ausschließlich Frauen und Männer zu sehen, die wir kennen und mit denen wir bereits in Programmen an unternehmerischen Lösungsansätzen und Ideen arbeiten. Das gilt auch für Pelin, die junge Frau mit Kopftuch, eine Studentin. Sie möchte gerne einen Beitrag dazu leisten, gerade junge Menschen aus bildungsferneren Schichten für unser Programm zu gewinnen.
Überzeugen Sie sich gerne selbst, wie engagiert und unternehmerisch junge Menschen an der Gestaltung unserer Zukunft mitwirken. Die nächste Gelegenheit dazu besteht schon am 8. Februar 2024 im KörberForum, wenn es wieder heißt: „Her mit den guten Ideen! Wie geht gute Bildung?“.
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Ludwig